Letzte Woche fand die ICT&Logistics 2023 in der Royal Jaarbeurs statt. Dass die Logistik Niederlande hart daran arbeitet, die Logistik effizienter, nachhaltiger und zukunftssicherer zu machen, zeigte sich an der großen Besucherzahl der Messe. Fast 7.000 Besucher nahmen an zwei Tagen Kontakt mit den mehr als 180 Ausstellern auf und zeigten sich neugierig auf die neuesten Innovationen, ließen sich von den zahlreichen Wissenssessions inspirieren und vereinbarten Kooperationen und Partnerschaften.
Messeleiterin Corien den Ouden blickt sehr zufrieden zurück. "Es ist uns gelungen, in diesem Jahr mehr Besucher auf die Messe zu locken, was zeigt, dass wir die führende Messe auf dem Gebiet der IKT im Logistiksektor in den Niederlanden sind."
Die Logistik in den Niederlanden steht unter dem Brennglas. Das hat der Wahlkampf gezeigt, in dem viele politische Parteien die Verschandelung der Landschaft und die damit verbundene Arbeitsmigration in Frage gestellt haben. Während der Hét Logistiek Debat, die die Vereniging Logistiek Management (vLm) in Zusammenarbeit mit ICT&Logistiek organisiert hat, haben drei Experten mit den Teilnehmern nach Lösungen gesucht. "Wir müssen am Image arbeiten", sagt Cees Pille von Transport & Logistiek Nederland (TLN). "Wir sollten stolz auf unseren Logistiksektor sein und das viel mehr zeigen. Zeigen Sie der Öffentlichkeit, was der Mehrwert der Logistik ist. Laden Sie einmal die Stadtverwaltung ein, sich Ihr Unternehmen anzuschauen."
Oliver Rebollo von Trans.eu ist der Meinung, dass die Diskussion über die Verdammung der Landschaft ausgereizt ist. "Der Durchschnittsverbraucher hat kein Problem mit den großen Kisten in der Landschaft, aber er hat ein Problem mit den vielen Lieferwagen in seiner Straße. Die weitere Digitalisierung hilft, das zu rationalisieren. Wir machen in den Niederlanden vieles richtig, aber um ein Top-Logistikunternehmen zu werden, müssen wir mehr für die Digitalisierung tun." Machiel Bode von ING verweist auf den fünften Platz, den die Niederlande im Logistics Perfomance Index einnehmen. "Wir sind also gut aufgestellt, um ein Top-Logistikunternehmen zu bleiben. Es sind unsere politischen Entscheidungsträger, die noch härtere Maßnahmen ergreifen müssen. Wir sollten diese Diskussion über die Zukunft der Logistik in den Niederlanden eigentlich mit den Leuten führen, die nicht hier sind."
Dass die Messe brummte, bemerkte auch Jitske Brink, CEO von Filogic und Präsident von DALTI, dem Verband der IT-Anbieter in Transport und Logistik. "Wir haben gute, substantielle Gespräche geführt. Die Unternehmen sind wirklich an unseren Lösungen interessiert. Sie stoßen an die Grenzen ihrer derzeitigen Systeme und sind motiviert, den nächsten Schritt in der Digitalisierung zu gehen. Auch deshalb war die Wissenssession von DALTI zur Softwarebeschaffung und -implementierung sehr gut besucht." Brink sieht auch viele neue Gesichter auf der Messe. Als Erklärung verweist sie auf die große Zahl von Ausstellern, darunter viele Newcomer. "Die ICT&Logistics ist nicht mehr nur eine Domäne von Transportmanagement-, Flottenmanagement- und Lagerverwaltungssystemen. Das Spektrum der Aussteller hat sich verbreitert. Und diese wiederum bringen auch neue Leute auf die Messe."
Auch Aussteller Pieter Van den Broecke ist von der Veranstaltung beeindruckt. "Dies ist die bestbesuchte Messe der letzten Jahre. Sie beweist, dass in der Logistikbranche viel in Bewegung ist und ein großer Bedarf an Veränderungen besteht. Die Unternehmen sind auf der Suche nach den dafür notwendigen Logistiklösungen", sagt der Geschäftsführer Niederlande, Belgien, Deutschland, Dänemark und Osteuropa des Softwareanbieters Manhattan.
Van den Broecke stellt fest, dass sich viele Unternehmen inmitten von Transformationsprojekten befinden. "Sie sehen, dass sich die Bedürfnisse ihrer Kunden und damit ihr Auftragsprofil ändern. Sie rücken näher an die Endkunden heran, um sie besser bedienen zu können. Dies führt zu mehr Komplexität in den Logistikprozessen, was mit Veränderungen in der Gestaltung der Waren- und Informationsflüsse einhergeht. Dies erfordert neue Logistikkonzepte und die dafür notwendige Software."
Vom 5. bis 7. November 2024 verwandelt sich die Royal Jaarbeurs wieder in das Logistikzentrum der Niederlande. ICT&Logistics und Logistica Next finden dann gleichzeitig statt.